Musikalische Lesung aus der Epoche von Geoffrey Chaucers Pilgergeschichten
Ensemble Candens Lilium mit Norbert Rodenkirchen (Mittelalterliche Traversflöten und Harfe) und Albrecht Maurer (Gotische Fidel), Thomas Gimbel (Sprecher)
Abendkasse:
Nichtmitglieder: 15 € – Mitglieder 5 €
Wer hinter dieser Veranstaltung ein verstaubtes mittelalterliches Machwerk vermutet, wird freudig überrascht. Die „Canterbury Tales“ von Geoffrey Chaucer geben einen sehr lebendigen Einblick in das England des 14. Jahrhunderts und machen deutlich, dass Korruption, menschliche Eitelkeit oder einfach nur Gier nicht nur Zeichen unserer Zeit sind.
In eindringlicher Sprache – hoch gelobt und treffend übersetzt von dem Deutsch-Amerikaner Bruce Wadsworth, der im Nachbarort Gevelsberg lebt, lässt Chaucer 29 Pilger – darunter ein sanftmütiger Ritter, eine schrullige Priorin und einen gerissenen Ablasskrämer – auf eine Pilgerreise zum Grab von Thomas Becket nach Canterbury wandern, begleitet von einem Wirt, der demjenigen, der die beste Geschichte auf dieser Reise erzählt, ein Gratisessen verspricht.
© Photography_Emanuela_Danielewicz | © Heiko Specht
Der bekannte Rezitator Thomas Gimbel, der mit der Premiere der „Canterbury Tales“ im Marler Theater sehr erfolgreich war, versteht es meisterhaft, den generösen Wirt, den edelmütigen Ritter, den eitlen Kirchenbüttel oder den korrupten Ablasskrämer darzustellen. Für die Kulturgemeinde Ennepetal wird das Stück neu aufgelegt! Alle Stücke wurden für dieses Programm aus den mittelalterlichen Originalnotationen transkribiert.
Die musikalische Umrahmung passt sich der Zeit des späten Mittelalters an, und das Ensemble „Candens Lilium“ mit Norbert Rodenkirchen (Traversflöte) und Andreas Maurer (gotische Fidel) rundet die Reise in das angeblich so „finstere“ Mittelalter ab. Die beiden Künstler studierten an der Musikhochschule in Köln und spielen in den verschiedensten Ensembles die mittelalterlichen Instrumente. Ihre Begeisterung für die Musik und die Instrumente dieser Zeit zeigt sich in ihren Projekten, einen Klangdialog zwischen der Musik des Hochmittelalters und der heutigen Zeit herzustellen. Für uns ist es der Start in unsere Jubiläumssaison „75 Jahre Kulturgemeinde Ennepetal“.